Ausblick auf 2024

Das Jahr 2024 begann begann mit einem Auftritt zum Neujahrsempfang des DGB Nordhessen. Im Bürgersaal des Kasseler Rathauses begeisterten wir unser Publikum mit aktuellen politischen Musikbeiträgen.

DGB Nordhessen

Es gibt wieder eine Reihe von kleineren Auftritten – wir wollen in loser Folge an unserem Programm „Alt trifft jung trifft alt“ weiterarbeiten. Dafür wird auch ein bisher unentdeckter, einmaliger Titel arrangiert. Einige Auftritte sind bereits verabredet.

Wir suchen dafür weitere Mitsängerinnen und Mitsänger.

Unser fester Probentermin ist donnerstags um 19:00 Uhr im Philipp-Scheidemann-Haus (Haltestelle Halitplatz), immer außerhalb der Schulferien. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen – vorsichtshalber gerne vorher Kontakt aufnehmen oder einfach mal vorbeischauen.

Unser Chor hat mit den Chorleitern Jonathan Feik und Florian Stumpf regelmäßig geprobt. Nach den Sommerferien 2023 kam Simon Drab hinzu und ersetzte ab Ende des Jahres Florian, der uns aus beruflichen Gründen verließ.

In Zukunft wechseln sich Simon und Jonathan bei den Proben ab. Der Chor erlebt das als abwechslungsreich, kreativ und schwungvoll. Dazu gehört, dass unsere Chorleiter uns verlässlich mit eigenen Arrangements von Titeln versorgen, die wir anregen. Alle drei haben an der Uni Kassel ihre Chorleiterprüfung abgelegt.

Wir sind im Lauf des Jahres 2023 achtmal aufgetreten – an Orten, wo es galt, gemäß unserem Selbstverständnis politisch Stellung zu beziehen oder wo es uns einfach Spaß gemacht hat, Freude zu verbreiten, zu feiern und engagierte Menschen in Kassel zu unterstützen und den solidarischen Zusammenhalt zu stärken: Unsere musikalischen Beiträge gab es beim Kulturwecker von Verdi, im Stadtteilzentrum Nordstadt, im Boreal zur „Fête amicale“ und zum alternativen Weihnachtsmarkt „Feliz Boreal“, auf dem Rondell und im Café Jungborn, auf der Kundgebung des Friedensforums zum 1. September.

Chorproben

Wir treffen uns regelmäßig an Donnerstagen außerhalb der Schulferien in der Zeit von 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr im Philipp-Scheidemann-Haus (Haltestelle Halitplatz).

Wer Interesse hat, bei uns mitzusingen, nimmt bitte über unsere Mailadresse Kontakt auf oder schaut einfach mal vorbei.

Es sind Sängerinnen und Sänger aller Stimmlagen bei uns willkommen.

»Die Häuser sollen nicht brennen.«

Der Chor provocale versteht seine Arbeit seit über 40 Jahren als kulturellen Beitrag für Demokratie, Pazifismus und die friedliche Koexistenz aller Menschen dieser Erde.

Wir sind entsetzt über den Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine. 

Niemand hat das Recht, zugunsten eigener Machtgelüste anderen Menschen die Heimat, die wirtschaftliche Lebensgrundlage und letztlich das Leben zu nehmen.

Mit unseren Gedanken und unseren Liedern sind wir bei allen Menschen, die unter diesem Krieg leiden müssen. 

Die Häuser sollen nicht brennen.
Bomber sollt‘ man nicht kennen.
Die Nacht soll für den Schlaf sein.
Leben soll keine Straf‘ sein.
Die Mütter sollen nicht weinen.
Keiner sollt‘ töten einen.
Alle sollen was bauen.
Da kann man allen trauen.
Die Jungen sollen’s erreichen.
Die Alten desgleichen.

Bertolt Brecht: Bitten der Kinder (1951)

Workshop „Lieder gegen den Krieg und für den Frieden“

Zwar nicht pünktlich zum Antikriegstag am 1. September, aber doch kurze Zeit danach trafen sich die Sängerinnen und Sänger von provocale am 19. und 20. September 2020 zu einem Workshop zum Thema „Friedenslieder“ unter der Leitung von Heinrich Herlyn aus Aurich. Der Workshop fand bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Außentemperaturen auf dem Pausenhof der Ernst-Abbe-Schule in Oberkaufungen statt. 

Heinrich Herlyn, aus dessen Feder auch die beiden von provocale schon mehrfach aufgeführten Chorsätze „Als ich nachher von dir ging“ und „Über die Berge“ stammen – beides Vertonungen von Brecht-Gedichten -, erarbeitete mit dem Chor an diesen beiden Tagen von ihm selbst arrangierte bzw. vertonte Lieder und Gedichte zum Thema Frieden. Dabei bot er dem Chor vom Kanon über altbekannte Lieder aus der Friedensbewegung bis hin zu französischen Chansons wie „Le Deserteur“ und „Göttingen“ ein breit gefächertes musikalisches Programm. Eine Hörprobe der hier einstudierten Stücke wird der Chor seinem Publikum sicher bei einem der nächsten Auftritte präsentieren.

Insgesamt war der Workshop eine gelungene Bereicherung der Chorarbeit, und provocale wird gern in nächster Zukunft wieder mit Heinrich Herlyn zusammenarbeiten, der mit seinen Arrangements dem Chor sowohl thematisch als auch musikalisch sehr nahe steht und noch eine Vielzahl interessanter Chorsätze auch zu anderen Themen für weitere gemeinsame Workshops bieten kann.

Glotzt nicht so romantisch!

provocale und Sabine Wackernagel präsentieren Brecht

„Glotzt nicht so romantisch!“ lässt Brecht den Zuschauern seines Stückes „Trommeln in der Nacht“ zurufen. Der Chor provocale gibt dies nunmehr an sein Publikum weiter und hat es als Titel über sein neues Programm geschrieben. Der Kasseler Chor präsentiert damit ein Konzert, das sich an alle wendet, die sich in der Welt der „alternativen Fakten“ und der vermeintlich einfachen Wahrheiten zur Lösung der Probleme dieser Erde zunehmend unwohl fühlen, denn Brechts Texte erweisen sich als überraschend aktuell.

Musikalisch zeigt sich provocale dabei teils traditionell in Originalfassungen von Brechts Hauskomponisten Hanns Eisler und Kurt Weill, teils in modernen Bearbeitungen ihrer Musik, darunter auch eigene Arrangements von Chorleiterin Martje Grandis. Das birgt Überraschungen, wenn zum Beispiel die bekannten Songs aus der Dreigroschenoper im vierstimmigen Chorsatz erklingen.

Bei einem literarisch geprägten Chorprogramm wie diesem darf eine bewährte Partnerin des Chores nicht fehlen: Sabine Wackernagel interpretiert Brecht auf ihre Art – mit frecher Rezitation, mit unverwechselbarem Sologesang und in gemeinsamen Stücken mit dem Chor. Musikalisch stützen sich Schauspielerin und Chor auf die von beiden vielfach erfolgreich erprobte Klavierbegleitung von Hartmut Schmidt.

Für den 1979 als „DGB-Chor Kassel“ gegründeten Chor provocale ist ein politisch-literarisch geprägtes Programm vertrautes Terrain. Nachdem das Ensemble in den jüngsten Konzerten seine Talente auch in den Genres „Filmmusik“ oder „Pop“ unter Beweis gestellt hat, greift es mit dem politischen Lied hier auf seine Wurzeln zurück. Erwarten darf man von provocale in jedem Fall das, was zu einem seiner Markenzeichen geworden ist: eine bühnengerechte Präsentation.

Uraufführung am 17. und 18. November 2017, 19.30 Uhr, Kassel, Aula der Heinrich-Schütz-Schule.

Musikalische Leitung: Martje Grandis
Klavierbegleitung: Hartmut Schmidt